In den letzten 15 Jahren wurde viel über die weibliche Sexualität geforscht, und die Wissenschaftler sind zu Erkenntnissen gekommen, die alles, was man bisher über Frauen und Sex dachte, auf den Kopf stellen. Nehmen wir beispielsweise das jahrhundertealte Klischee, dass Frauen einen geringeren Sextrieb als Männer haben. Die (männliche) Fachwelt war noch bis vor etwa 100 Jahren überzeugt, dass Frauen wahrscheinlich gar keinen Sextrieb haben. Noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts galt „Frigidität“ bei Frauen als normal.
Sigmund Freud bezeichnete den vaginalen Orgasmus einer Frau (bei dem ein Mann beteiligt ist) als „reifen Orgasmus“ und den klitoralen (den sie sich selber machen kann) als „unreifen Orgasmus.“ Frauen, die sehr emotional waren, galten als „hysterisch“, und ein sexueller Höhepunkt galt als wirksames Mittel gegen Hysterie. Hysterischen Frauen wurde empfohlen, zu heiraten.
Erst um die Jahrtausendwende begannen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die weibliche Sexualität tiefer zu erforschen, und kamen zu bahnbrechenden Ergebnissen. Wusstet ihr, dass die meisten Frauen nach drei bis vier Jahren das sexuelle Interesse an ihrem Partner verlieren? Ja, richtig gelesen. Nicht der Mann verliert das Interesse, sondern die Frau.
Frauen haben durchaus Lust auf Sex, und wie! Sie funktionieren aber anders als Männer. Weibliche Sexualität wurde bisher immer als sowas wie „männliche Sexualität light“ betrachtet, und das entspricht einfach nicht der Wahrheit. Ein Beispiel: bei Frauen weicht das subjektive Lustempfinden häufig von dem tatsächlichen, körperlichen, ab. Will heißen: Lust auf Sex ist rein körperlich durchaus vorhanden, sie kommt aber beim Kopf nicht an. Die Frau spürt keine Lust, obwohl ihr Körper bereit wäre. Das ist bei Männern anders, hier stimmen Kopf und Körper überein.
Lust kann man messen, doch wie kann man sie wecken? Auch hier hat die Wissenschaft große Fortschritte gemacht. Zum einen spricht man heutzutage nicht mehr von „Sextrieb“. Sexualität ist kein klassischer Trieb wie essen, trinken und schlafen. Es ist noch nie jemand an Sexmangel gestorben. Lust und Begehren werden heute eher als Anreizmotivation gesehen, die sich natürlich sehr dringlich anfühlen kann.
Die Sexualwissenschaft kennt drei Arten von Lust, die spontane, die kontextuelle und die responsive. Vor allem letztere beschreibt sehr gut, was viele Frauen empfinden: von selber brauchen sie nicht unbedingt Sex, aber wenn sie welchen haben, genießen sie ihn und kommen durchaus auch zum Höhepunkt. Das ist dann der klassische „sollten wir öfter haben, Schatz“ -Sex.
Dies sind ein paar Impulse, die ich gerne mit euch vertiefen möchte.
Wenn ihr mehr über die Geheimnisse weiblicher Sexualität wissen wollt, lest unbedingt mein neues Buch „gesundgevögelt 3.0“ oder holt euch meinen Online-Kurs „Eine Partner will immer, der andere nie?“ über den kreativen Umgang mit ungleicher Lust.
ODER ihr kommt am 19. August nach Bonn! Dort bin ich live als Gast im Studio von Vanessa Bora, und wir sprechen über die versteckte Lust der Frauen. Vanessa wird uns in die Geheimnisse ihres Sensual Dance einweihen und ich freue mich ganz besonders darauf, hierzu mehr zu erfahren und zu lernen. Infos und Tickets findet ihr in meinem Shop.
Vorschau: am Dienstag 19. September findet wieder das besondere Afterwork-Event „Let´s Talk about Sex – Life on Stage“ in Köln statt. Nach dem Motto „Sex trifft Entertainment – Bühne trifft Neugier“ – können alle auf die Bühne, die etwas präsentieren möchten. Dazu gibts Drinks und Knabbereien, Anregungen, neue Blickwinkel und interessante Gespräche. Tickets in meinem Shop.
Vorschau: am 21. Oktober veranstalte ich dann einen großen Live-Kongress in München! Pioniere der Lust – ein Tag voller Inspiration für Hedonisten und Freigeister. Die ersten Tickets gibts zum Frühbucher-Preis ab sofort ebenfalls in meinem Shop!